Heute möchte ich eine inspirierende Frage einer lieben Teilnehmerin meines Jahresprogramms aufgreifen: 

„Wie komme ich von Qigong in die Meditation? Da habe ich immer noch Schwierigkeiten.“ 

Dieser Weg, von der entspannenden Qigong-Praxis hin zur tiefen Stille der Meditation zu gelangen, ist eine faszinierende Reise, die wir nun gemeinsam erkunden werden.

In den Wirren, den Ablenkungen und der Hektik unseres modernen Lebens suchen viele von uns nach einer Oase der Ruhe. Qigong ist eine harmonische Verbindung von Körper, Atmung und Geist. Es ist ein kraftvolles Werkzeug, um Stress abzubauen,  unseren Körper zu stärken und unseren Geist zu beruhigen. Doch wie wird aus unseren Qigong-Übungen eine Meditation? Hier ist, wie ich es sehe:

Schritt 1: Vertiefe deine Achtsamkeit durch Selbstwahrnehmung

Erlaube dir, ins Fühlen zu gehen. Spüre den festen Boden unter deinen Füßen, verbinde dich mit der Erde. Nimm die subtilen Bewegungen, den gleichmäßigen Atemfluss und die stetigen Veränderungen in deinem Körper durch die Bewegung wahr. Achte zum Beispiel auf den Wechsel von Spannung und Entspannung, wenn sich dein Schwerpunkt sanft von einem Bein zum anderen verlagert. Die Wahrnehmung der feinen Nuancen deines Körpers öffnet die Tür für den gegenwärtigen Moment und ist ein entscheidender Schlüssel, um in das Reich der Meditation einzutreten.

Schritt 2. Dein Atem als Brücke zwischen Körper und Geist

Nutze das bewusste Atmen, um eine tiefe Resonanz mit deinem Körper herzustellen, deine Gedanken zu beruhigen und die Verbindung zu deinem Inneren zu vertiefen.  Achte zum Beispiel darauf, wie sich deine Bauchdecke sanft ausdehnt, wenn du einatmest, und wie du sie beim Ausatmen wieder sanft zurückziehst. Erlaube deiner Wirbelsäule in diesem Rhythmus zu schwingen.  Dein Atem ist der unsichtbare Faden, der Körper und Geist zu einer harmonischen Einheit verwebt. Gleichzeitig ist er der treibende Motor, der deine Lebenskraft ins Fließen bringt. Er ist die Brücke zwischen Qigong und Meditation.

Schritt 3. Den Geist beruhigen

In der Meditation geht es darum, den Geist auf das Hier und Jetzt zu lenken. Schritt 1 und 2 sind bereits kraftvolle Werkzeuge, um deine tausend Gedanken durch einen zu ersetzen. Achte darauf, dich beim Üben nicht von deinen Gedanken wegtragen zu lassen oder dich mit ihnen mental zu beschäftigen. Betrachte sie vielmehr als Wellen auf der Oberfläche des Ozeans.  Jeder Gedanke ist eine vorübergehende Welle, die entsteht und sich dann im endlosen Meer wieder auflöst. Lass die Gedankenwellen über die Weite deines Bewusstseins rollen, ohne dass sie dich aus deinem inneren Gleichgewicht bringen. Du bist nicht die Wellen; du bist der unendliche Ozean! Was kümmern dem Ozean die Wellen? Lenk deine Aufmerksamkeit auf die unendliche Ruhe und Weite, die in dir liegt.

Schritt 4. Visualisierung & Vorstellungskraft

Stell dir vor, wie das Qi, die lebendige Energie, durch deinen Körper fließt. Wenn du achtsam deine Arme hebst, visualisiere, wie das Qi aufsteigt und sich ausbreitet. Wenn du dann die Arme wieder sanft sinken lässt, sieh, wie das Qi gleichsam in einer harmonischen Bewegung in dein Zentrum zurückkehrt. Die Lebenskraft folgt immer deiner liebevollen Aufmerksamkeit. Sie fließt mit deinem Körper, mit deinen Bewegungen. Deine Vorstellungskraft lenkt das Qi.

Schritt 5. Geduld und Selbstliebe

Die Reise von Qigong zur Meditation ist höchst persönlich und einzigartig. Ihre Dauer ist so individuell wie du selbst. Behandle dich selbst mit Liebe und Geduld.  Versuche es einmal mit einem Lächeln, wenn du tief in deinen Bauch atmest. Lächle in die Schultern hinein, wenn du sie in kreisenden Bewegungen entspannst. Jeder scheinbar kleine Schritt auf diesem Pfad führt dich näher zu deinem innersten Selbst, hin zu deinem inneren Ozean der Ruhe und Kraft.

„Welche Erfahrungen hast du mit Qigong oder Meditation gemacht? Teile gerne deine Geschichten und Erkenntnisse in den Kommentaren!“

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Auf deinem individuellen Weg des Qigong wünsche ich dir viel Freude, tiefe Erkenntnisse und berührende Erfahrungen.

Herzlichst

Romana 💓